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Chronik der Marktmusik St. Dionysen

Die Geschichte der MM St. Dionysen

 

 

Das Bestehen eines, aus 1876 stammenden, handgeschriebenen Marschbuches deutet darauf hin, dass bereits vor dem offiziellen Gründungsjahr 1925 der MM St. Dionysen, eine „Tanzl Musi“ in St. Dionysen existierte. Musikanten aus Bruck an der Mur, Niklasdorf und Mötschlach trafen sich, um meist am Wochenende bei Hochzeiten und Geburtstagen, oft auch nur aus Freude zur Musik und zur Geselligkeit,  um zu musizieren. Gespielt wurde anfangs auf dem Flügelhorn, der steirischen Harmonika, der Klarinette, dem Bariton bzw. F-Helikon.

 

Im Oktober 1925 begann der instrumentenkundige Pfarrer von St. Dionysen, Herr Franz Meier eine Anzahl von Burschen in Musik zu unterrichten, da es seine Idee war, im Ort eine Musikkapelle für kirchliche Angelegenheiten zu  erhalten. Die Anzahl an Instrumenten jedoch war sehr rar, was dazu führte, dass die Jungen auf demselben Instrument lernen mussten.

 

Vorerst wurden die Proben in der „Pfarrer Stub’n“ abgehalten, wobei  1926 zum ersten Mal für die Fronleichnamsprozession in St. Dionysen marschiert wurde. Mit den ersten Satzungen hatte sich der Musikverein verpflichtet bei verschiedenen Anlässen der Kirche mitzuwirken.
Bei den Auftritten wurden die Uniformen der Feuerwehr ausgeborgt, während die erste einheitliche Kleidung der Musiker aus einem schwarzen Hut mit grünem Band bestand.

 

Die erste protokollierte Sitzung, „Gründungsversammlung“,  fand am 19. August 1928 statt, bei welcher die Idee für das Gründungsfest des Musikvereines entstand. In diesem Jahr kaufte der Musikverein mehrere Instrumente an.

Des Weiteren wurden ab diesem Jahr zweimal jährlich Mitgliederkonzerte abgehalten.

In den Kriegsjahren 1939 bis 1945 war der Musikverein nicht aktiv. Der Neubeginn im Jahre 1946 war schwierig, da einige Musiker vom Krieg nicht mehr zurückgekehrt waren und zudem etliche Instrumente von russischen Soldaten als Kriegsbeute mitgenommen wurden.

Im Jahre 1952 bekam der Musikverein eine neue einheitliche Uniform, welche aus einem grünen Rock, einer schwarzen Hose, schwarzen Schnürschuhen und einem dazupassenden Steirer Hut mit Dachsbart bestand. Diese wurde im Laufe der Jahre durch einen Steireranzug und im Jahre 1984 erstmals auch ein Dirndl für die Frauen ersetzt.


1960 wurde auf ein mündliches Ansuchen an den Bürgermeister für die Schaffung eines Probenlokals der Grundstein für ein eigenes Heim gelegt. Durch viel Fleiß, Schweiß und Mühe der Musiker konnte am 10. und 11. September 1966 die Einweihungsfeier des neuen Musikerheimes stattfinden.


Da es für  den Musikverein St. Dionysen jedes Jahr zahlreiche Geburtstagsständchen zu spielen gab, einigte man sich, diese in einer kleineren Besetzung zu spielen. Aus diesem Grund entstanden 1989 die „Harti’s Musikanten“, welche sich 1995 zu den „St. Dionysener Musikanten“ umbenannten. Im selben Jahr fand das 70-jährige Bestandjubiläum des Musikvereins statt, bei welchem die neuen Uniformen eingeweiht wurden. Diese bestehen auch heute noch aus einem Hut, einem blauen Rock, sowie weißen Stutzen und Haferlschuhen. Während die Männer mit einem weißen Hemd, einem rot schwarzen Gilet, einem Trachtenmascherl,  sowie einer Lederhose eingekleidet wurden, tragen die weiblichen Mitglieder ein weinrotes Dirndl und ein dazu passendes Tuch.
 Seit dem Jahre 1996 gibt es im Musikverein eine Jugendkapelle, wodurch sich die Marktmusik über Zuwachs in der Kapelle freut.


 Im Jahre 2000 kam es zum Umbau und zur Sanierung des Musikerheimes. Im selben Jahr wurde beschlossen, den Vereinsnamen Musikverein St. Dionysen in den Namen „Marktmusik St. Dionysen“ umzubenennen, da die Gemeinde Oberaich ein Jahr zuvor zur Marktgemeinde erhoben wurde.
Schon seit jeher gibt es folgende regelmäßige Aktivitäten der Marktmusik. Eröffnet wird das Musikjahr traditionell mit dem Frühjahrskonzert im Kultursaal der Marktgemeinde Oberaich.


Am Ostersonntag und Kleinostersonntag, sowie am 1. Mai rückt die Marktmusik zu den Weckrufen aus. Zu den Osterfeierlichkeiten gehören für die Marktmusik natürlich auch der Palmsonntag, die Auferstehungsfeier und die Heilige Messe am Ostersonntag. Es werden sowohl die Erstkommunion, die Fronleichnamsprozession als auch das Erntedankfest von der Marktmusik begleitet.
Da den Musikverein eine langjährige Freundschaft mit der Feuerwehr Picheldorf verbindet wird auch der Tag des heiligen Florian von der Marktmusik musikalisch umrahmt.


Traditionell wird im Herbst der „Bunte Abend“ der Marktmusik im Musikerheim abgehalten, sowie der St. Dionysener Advent (Benefizveranstaltung) in der Pfarrkirche St. Dionysen.
Regelmäßig nimmt die Marktmusik an Bezirksmusikertreffen, welche sie schon mehrmals selbst ausrichtete und an Konzert-, sowie Marschwertungen teil.
Die Marktmusik blickt auf eine interessante und abwechslungsreiche Entstehungsgeschichte und Vergangenheit zurück.